Nach über 7 Jahren konnte Bürgermeister Mario Schramm den Beschluss des Bebauungsplans durch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Haiger am 13.03.2024 vermelden. Nach der außerordentlich langen Planungsphase ließ es sich das Stadtoberhaupt nicht nehmen, die finalen Unterschriften und Stempel im Hauptsitz des seit 1815 bestehenden Unternehmens in der Hansastraße zu vollziehen.
Gemeinsam mit Christian Dölle (Geschäftsführer der Weiss-Gruppe), Sven Ringsdorf (Prokurist, Recht, Personal & Verwaltung), dem Technischen Leiter Torsten Kerstein sowie den Ingenieuren Immo Zillinger (Gießen) und Thomas Lotter(Haiger) zeigte er sich erfreut und erleichtert, dass nun 2 von 3 Verfahrensschritte erfolgreich zu Ende gebracht werden konnten. Lediglich der Bauantrag und die folgende Baugenehmigung stehen nach der wasserrechtlichen Genehmigung und dem Beschluss des Bebauungsplans nun noch aus.
Für Weiss bedeutet der Beschluss eine Sicherung des Traditions-Standorts in Haiger. Als ältestes Haigerer Unternehmen habe man nun Rechtssicherheit, in den beengten Möglichkeiten zwischen Aubach, Haigerbach und Dill weiter zu wachsen. Dass das im Einklang mit Naturschutz, Wasserschutz und Artenschutzerfolge, sei selbstverständlich, so Weiss‘ CEO Dölle. Die jahrelange Bearbeitungszeit und wechselnde Zuständigkeiten in Behörden hätten allerdings auch wechselnde Anforderungen bedeutet. Die deutsche Bürokratie habe es einem standorttreuen Unternehmen nicht leicht gemacht, zu investieren und Arbeitsplätze zu sichern. „Wir glauben und setzen auf den Standort Haiger. Wir sind mitten im Um- und Ausbau diesen Standort unter Ausnutzung neuer Technologien zum Dreh- und Angelpunkt unserer Internationalisierung zu machen. Das bedeutet für uns den Ausbau unserer Forschung & Entwicklungs-Kapazitäten und deutliche Erweiterung der Lagermöglichkeiten, um der wachsenden Komplexität des Geschäfts und Kunden- und Marktanforderungen gerecht zu werden.“
Dass es nun gelungen sei, sei der Ausdauer, Beharrlichkeit und dem Durchhaltevermögen des Teams um Sven Ringsdorf, Thomas Lotter und Immo Zillinger zu verdanken. Dankbar zeigte sich Dölle aber auch gegenüber den Eigentümern. Die Gesellschafterinnen und Gesellschafter hätten nicht Unverständnis, sondern Geduld aufgebracht und weiter an den Standort Haiger geglaubt.
Gleichwohl zeige die besonders lange Bearbeitungszeit von 7 Jahren, dass die Politik im Bund und Land gefordert sei, die bürokratiebedingten Standortnachteile schnellstmöglich abzubauen. Sonst sei der deutsche Standort nicht nur benachteiligt, sondern schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig,
In den kommenden Wochen werde das beauftragte Ingenieurbüro die letzten Aspekte des Bauantrags finalisieren.
Geplant ist der Bau einer Lagerhalle über dem Aubach – unternehmensintern „Halle 11“, in der min. 1000 Lagerplätze geschaffen werden können. Dem minimalinvasiven Bauvorhaben steht eine beachtliche Kompensation für die im Aubach beheimateten Lebewesen gegenüber: der Bau einer Rauen Gleite bzw. Fischaufstiegsanalage (umgangssprachlich Fischtreppe).
Die Weiss Gruppe ist ein 1815 gegründetes deutsches Familienunternehmen an drei deutschen Standorten und Niederlassungen / Partnern u.a. in den USA und China. Das innovative Traditionsunternehmen produziert und vertreibt moderne und innovative Kleb- und Dichtstoffe, Sandwichelemente (u.a. für den Bau) und Reinigungslösungen.